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Wer baut die Straßen, wenn wir keinen Staat haben? Das ist eine dieser Fragen, die sofort auftauchen, wenn die Notwendigkeit eines Staates infrage gestellt wird. Wer stellt die Gerichte, wer die Polizei?

Seit nunmehr zweihundert Jahren ist das Leben in parlamentarischen Strukturen für die Menschen so selbstverständlich wie für den Fisch das Wasser. Eine Abwesenheit des Staates ist kaum vorstellbar. Fest verankert in den Köpfen ist der Glaube, der Staat stelle ein Bollwerk gegen den Einfluss der Reichen und Mächtigen dar.

Nietzsche nannte den Staat „das kälteste aller Ungeheuer“. Ist der Staat lediglich Rahmengeber für die Einflussnahme durch Macht und Geld? Der Staat zeigt sich in seiner demokratischen Verfasstheit zahm. Doch jetzt, wo der ökonomische Mechanismus des Systems rauere und entbehrungsreichere Zeiten abverlangt, kommt Nietzsches Ungeheuer zum Vorschein. Die etatistische Bevölkerung kann oder will kein Ungeheuer erkennen. Was könnte denn bleiben, wenn der Staat als Ordnungsrahmen, Taktgeber und Elternersatz wegfällt?

Der Autor Gunther Sosna rief das staatskritische Gedankengut des Anarchisten und Pazifisten Erich Mühsam in Erinnerung. Der rüttelte zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit eindrücklichen Texten an dem Weltbild, wonach das Leben in einem Staat alternativlos sei. Mühsam zeigte auf, dass das System Staat, ganz gleich wie human es sich ausnimmt, am Ende immer auf die Herrschaft von Menschen über andere Menschen hinausläuft. Hören Sie Gunther Sosna‘s Erinnerungstext „Die Herrschaft wegwerfen“, der zunächst bei Manova erschienen war. https://www.manova.news/artikel/die-herrschaft-wegwerfen

Sprecher Ulrich Allroggen.

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